Samstag, Januar 29, 2011

Mein Leben - Die Fotografin Sibylle Bergemann (arte)

Mein Leben - Die Fotografin Sibylle Bergemann (arte): "arte - Mein Leben - Die Fotografin Sibylle Bergemann
31.01.2011 10:00-10:50


Sibylle Bergemann, die im November 2010 im Alter von 69 Jahren verstorben ist, hat mit ihren Arbeiten Fotogeschichte geschrieben. Sie gehört zu den herausragenden deutschen Fotografen, besonders im Bereich der Mode- und Porträtfotografie.

Auf ihren Bildern werden Menschen nie vorgeführt. Bergemanns Bilder werden im Detail zum Symbol, geben in feinen Nuancen Geschichten wieder. Sie spielen mit der Sehnsucht des Betrachters, stimmen nachdenklich-melancholisch durch die traumhaft - entrückten Augenblicke des Dargestellten. Ihre Vielschichtigkeit verdichtet sich zu dem unverwechselbaren persönlichen Stil der Berliner Künstlerin.
Sibylle Bergemann, Jahrgang 1941, arbeitet Ende der 60er Jahre zunächst als Sekretärin in Ostberlin. Nach der Fotografenausbildung bei Arno Fischer, der Ikone der DDR-Fotografie, mit dem sie bis zum Schluss verheiratet war, hat sie erste Veröffentlichungen im "Sonntag", in "Das Magazin" und in der Modezeitschrift "Sibylle". Neben ihrer Arbeit als Modefotografin entstehen einzigartige Porträtaufnahmen von Schauspielern und Künstlern und immer wieder Alltagsbeschreibungen von Ostberlin. So fotografiert sie zum Beispiel über elf Jahre - von 1975 bis 1986 - die Entstehung des Berliner Marx-Engels-Denkmals. Die Fotos vom fliegenden Friedrich Engels und einem kopflosen Karl Marx gehen um die Welt und werden heute im MOMA in New York ausgestellt.
Mit sechs anderen Fotografen gründet Sibylle Bergemann 1990 in Berlin die Fotografenagentur "Ostkreuz". Für namhafte Zeitschriften reist sie nach der Wende viele Jahre fotografierend um die ganze Welt.
Die Regisseurin Sabine Michel hat in ihrem melancholisch-heiteren Film die Fotografin nach Venedig begleitet und bietet dabei seltene Einblicke in die Arbeitsweise der zierlichen, scheu wirkenden Frau. Es sollen Modefotos in einer alten Weberei entstehen. Ein Jahr vor dem Fall der Berliner Mauer, 1988, durfte Sibylle Bergemann schon einmal in diese Stadt reisen und fotografieren. Sie erinnert sich, gibt Auskunft über ihr Leben und das alles bestimmende Fotografieren in der DDR und später im vereinigten Deutschland. Zurück in Gransee, wo die Künstlerin bis zu ihrem Tod mit ihrem Mann Arno Fischer gelebt hat, erstellt sie mit Ernsthaftigkeit und hintergründigem Humor nicht nur ein persönlich sehr berührendes, sondern auch sehr intensives, einzigartiges Zeitdokument einer unangepassten, sympathisch aufsässigen Künstlerin.

Der Fotograf Horst Wackerbarth - Lebensbilder (arte)

Der Fotograf Horst Wackerbarth - Lebensbilder (arte): "arte - Der Fotograf Horst Wackerbarth - Lebensbilder
30.01.2011 16:30-17:20


Der Weg zur Wirklichkeit geht über Bilder: Die Rote Couch ist Markenzeichen, Material und Medium des Fotografen Horst Wackerbarth - seit Jahrzehnten. "The Gallery of Mankind" nennt er sein Werk - Menschheitsgalerie.

"Ich bin ein Menschensammler" - sagt Horst Wackerbarth von sich selbst. Der Fotograf, geboren in Fritzlar, war nach dem Studium an der Hochschule für Bildende Künste in Kassel für einige Jahre nach New York gegangen und hatte hier seine erste Rote Couch erstanden, mit der er durch die USA reisen und die, die darauf Platz nahmen, fotografieren wollte.

Eine fotografische Gesellschaftsanalyse sollte es werden, Vertreter so vieler Schichten und Kulturen, Gruppen und Berufe sollten sich auf das Sofa setzen, dass man am Ende meinte, die ganze Nation habe darauf Platz genommen. Der besondere Reiz der Serie sollte aus zwei einander widersprechenden Effekten entstehen. Die Rote Couch - ein Stück Vertrautheit - sollte den Porträtierten die Scheu nehmen und in ungewohnte Zusammenhänge gestellt, dem Betrachter einen ungewöhnlichen Blick auf Land und Leute ermöglichen. Das war 1979 und noch niemand hatte begriffen, welch großartige Idee da an einer Schnittstelle zwischen Surrealismus und Pop-Art geboren war.
Die Couch kam mit Wackerbarth nach Deutschland, wurde zu einem Ort der Begegnung von Menschen und Landschaften und zu einem konstituierenden Element eines weltumspannenden Projekts: "Der Galerie der Menschheit" - ein fotografischer Dialog zwischen Menschen und Landschaften mit dem Ziel, heutigen und späteren Generationen eine Anthropologie des 21. Jahrhunderts zu erstellen. Was denkt, fühlt, wünscht und erhofft sich der Mensch des 21. Jahrhunderts? Horst Wackerbarth bringt seine Rote Couch zu den Menschen - ein Symbol des Verbindenden zwischen Nationen, Religionen, Rassen und sozialen Schichten. Sie wird zur Bühne für Bekannte und Unbekannte, Arme und Reiche, sie ist Kundschafterin und Botschafterin der menschlichen Suche nach Wahrheit und Glück.

Der Film erzählt aber auch von anderen Arbeiten des Künstlers - Horst Wackerbarth arbeitete in der Werbung, fotografierte Mode und erschuf mit seinem fotografischen Gesamtwerk einen ganz eigenständigen künstlerischen Raum in der Fotografie der Gegenwart.

Der Film zeigt den Künstler im Kreise seiner Familie, im Stadion, wenn sein geliebter Fußballverein Schalke 04 spielt, begleitet ihn beim Einzug in das große Gemeinschaftsatelier in einer Düsseldorfer Fabriketage und ist dabei, wenn er ein Foto nachinszeniert und neu interpretiert, das ihn vor 20 Jahren als Werbefotograf in die Schlagzeilen brachte - das "Abendmahl" nach Leonardo da Vinci als Werbefoto für Otto Kern.
Horst Wackerbarth sitzt auf seiner Roten Couch und spricht über sein Leben, den Sinn und die Kraft seiner Bilder - ein charismatischer Künstler, ein sensibler wie zupackender Chronist der Gegenwart, der mit seiner Kunst im besten Sinne des Wortes Bildanschauung in Weltanschauung übersetzt.

Der Weg zur Wirklichkeit geht über Bilder: Die Rote Couch ist Markenzeichen, Material und Medium des Fotografen Horst Wackerbarth - seit Jahrzehnten. "The Gallery of Mankind" nennt er sein Werk - Menschheitsgalerie. Auf der Roten Couch führt er Bekannte und Unbekannte auf gleicher Augenhöhe zusammen. "Here and There" heißt sein neuestes Projekt. Thema: Migration in Duisburg - immigrand aliens. Das Porträt begleitet Horst Wackerbarth während der Arbeit an seinem Projekt im Ruhrgebiet, das sein künstlerischer Beitrag für die Kulturhauptstadt Europa - Ruhr 2010 war.

Samstag, Januar 15, 2011

Mein Leben - Die Fotografin Sibylle Bergemann (arte)

Mein Leben - Die Fotografin Sibylle Bergemann (arte): "arte - Mein Leben - Die Fotografin Sibylle Bergemann
16.01.2011 16:30-17:20


Sibylle Bergemann, die im November 2010 im Alter von 69 Jahren verstorben ist, hat mit ihren Arbeiten Fotogeschichte geschrieben. Sie gehört zu den herausragenden deutschen Fotografen, besonders im Bereich der Mode- und Porträtfotografie.

Auf ihren Bildern werden Menschen nie vorgeführt. Bergemanns Bilder werden im Detail zum Symbol, geben in feinen Nuancen Geschichten wieder. Sie spielen mit der Sehnsucht des Betrachters, stimmen nachdenklich-melancholisch durch die traumhaft - entrückten Augenblicke des Dargestellten. Ihre Vielschichtigkeit verdichtet sich zu dem unverwechselbaren persönlichen Stil der Berliner Künstlerin.
Sibylle Bergemann, Jahrgang 1941, arbeitet Ende der 60er Jahre zunächst als Sekretärin in Ostberlin. Nach der Fotografenausbildung bei Arno Fischer, der Ikone der DDR-Fotografie, mit dem sie bis zum Schluss verheiratet war, hat sie erste Veröffentlichungen im "Sonntag", in "Das Magazin" und in der Modezeitschrift "Sibylle". Neben ihrer Arbeit als Modefotografin entstehen einzigartige Porträtaufnahmen von Schauspielern und Künstlern und immer wieder Alltagsbeschreibungen von Ostberlin. So fotografiert sie zum Beispiel über elf Jahre - von 1975 bis 1986 - die Entstehung des Berliner Marx-Engels-Denkmals. Die Fotos vom fliegenden Friedrich Engels und einem kopflosen Karl Marx gehen um die Welt und werden heute im MOMA in New York ausgestellt.
Mit sechs anderen Fotografen gründet Sibylle Bergemann 1990 in Berlin die Fotografenagentur "Ostkreuz". Für namhafte Zeitschriften reist sie nach der Wende viele Jahre fotografierend um die ganze Welt.
Die Regisseurin Sabine Michel hat in ihrem melancholisch-heiteren Film die Fotografin nach Venedig begleitet und bietet dabei seltene Einblicke in die Arbeitsweise der zierlichen, scheu wirkenden Frau. Es sollen Modefotos in einer alten Weberei entstehen. Ein Jahr vor dem Fall der Berliner Mauer, 1988, durfte Sibylle Bergemann schon einmal in diese Stadt reisen und fotografieren. Sie erinnert sich, gibt Auskunft über ihr Leben und das alles bestimmende Fotografieren in der DDR und später im vereinigten Deutschland. Zurück in Gransee, wo die Künstlerin bis zu ihrem Tod mit ihrem Mann Arno Fischer gelebt hat, erstellt sie mit Ernsthaftigkeit und hintergründigem Humor nicht nur ein persönlich sehr berührendes, sondern auch sehr intensives, einzigartiges Zeitdokument einer unangepassten, sympathisch aufsässigen Künstlerin.