Freitag, November 23, 2012

Das Jahrhundert des Henri Cartier-Bresson (arte)

Das Jahrhundert des Henri Cartier-Bresson (arte): arte - Das Jahrhundert des Henri Cartier-Bresson
25.11.2012 16:20-17:13

Henri Cartier-Bresson (1908-2004) prägte das 20. Jahrhundert mit seiner
Kamera wie kaum ein anderer Fotograf. Seine Lebensgeschichte ist untrennbar mit
den großen historischen Ereignissen seiner Zeit verbunden.

ARTE zeigt die Reihe "Photo" ab dem 4. November immer sonntags um 12.30 Uhr.

Eigentlich wollte er Maler werden, doch dann prägte Henri Cartier-Bresson das 20. Jahrhundert mit seiner Kamera. Seine Leica M schussbereit, lag er, wie er selbst gerne sagte, "auf der Lauer" und wartete auf den "entscheidenden Augenblick". Seine Bilder waren durchwegs in Schwarz-Weiß und immer im Maßstab des Kleinbildnegativs gehalten.
Henri Cartier-Bressons hielt die großen Ereignisse des 20. Jahrhunderts fest, von der Befreiung von Paris 1944, der Machtübernahme der Kommunisten in China 1959 bis hin zur den ersten Bildern aus der Sowjetunion 1955. Wir verdanken ihm auch eine Reihe wunderschöner Porträts von großen Persönlichkeiten aus dieser Zeit. So porträtierte er neben vielen anderen auch Mahatma Ghandi, Coco Chanel, Harry S. Truman, das Ehepaar Joliot-Curie, Georges Braque, Pierre Bonnard.
ARTE widmet dem französischen Fotografen eine umfassende Retrospektive. In 52 Minuten lässt sein Landsmann und Freund, der Filmemacher Pierre Assouline, Henri Cartier-Bresson zu Wort kommen. Die Dokumentation erzählt die Geschichte des Menschen Cartier-Bresson, die untrennbar mit der Geschichte des 20. Jahrhunderts verbunden ist. Henri Cartier-Bressons Gedanken zu den Bildern und ihrer Geschichte werden in der deutschen Fassung von Martin Umbach gesprochen.

Der letzte Akt - Künstler und Modell (3sat)

Der letzte Akt - Künstler und Modell (3sat): 3sat - Der letzte Akt - Künstler und Modell
24.11.2012 21:45-22:45

(aus der ORF-Reihe "art.genossen")

Die Darstellung eines nackten Menschen ist eines der bedeutendsten und provokantesten Genres der europäischen Kunst. Längst ist Aktzeichnen an den Kunstuniversitäten Europas ein Pflichtfach geworden. Für junge Künstlerinnen und Künstler stellt das Zeichnen eines nackten Körpers kaum noch eine Attraktion dar. Die steigenden Besucher- und Verkaufszahlen von Ausstellungen und künstlerischen Werken der französischen Starfotografin Bettina Rheims und des Österreichers Andreas H. Bitesnich legen den Schluss nahe, dass die Aktfotografie die Aktmalerei abgelöst hat. Wird das alte Genre durch neue Techniken wieder attraktiv, oder liegt die Zukunft der Aktkunst in skurrill-schrägen Zeichen-Events, wie sie sich von New York bis Berlin steigender Beliebtheit erfreuen?

Die Dokumentation "Der letzte Akt - Künstler und Modell" erzählt die Geschichte der künstlerischen Darstellung von Nacktheit und beleuchtet auch die oftmals nicht ganz unkomplizierten Beziehungen von Künstlern und ihren Modellen.

Foto: Die neue deutsche Objektivität (arte)

Foto: Die neue deutsche Objektivität (arte): arte - Foto: Die neue deutsche Objektivität
25.11.2012 04:25-04:51

Die Reihe "Photo" zeigt Fotografie von ihren Anfängen bis heute. Jede Folge befasst sich mit einem bestimmten Aspekt der Geschichte und Entwicklung der Fotokunst - vom 4. November bis 2. Dezember jeweils sonntags um 12.30 Uhr.
Bernd und Hilla Becher, Begründer der Düsseldorfer Fotoschule, sorgten mit ihren schnörkellosen und nach Objektivität strebenden Bildern für grundlegende Umwälzungen in der fotografischen Praxis. Absolventen wie Thomas Ruff und Andreas Gursky, die durch diesen Stil entscheidend geprägt wurden, zählen zu den einflussreichsten Fotografen des 20. Jahrhunderts.

Bernd Becher und seine Frau Hilla, beide im Deutschland der 30er Jahre geboren, begründeten in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts die Düsseldorfer Fotoschule. Mit ihren fotografischen "Typologien" von zum Abriss verurteilten Industriebauten sorgten sie für grundlegende Umwälzungen in der fotografischen Praxis.
Ihre Bilder ließen stets auf eine einheitliche Machart schließen: einheitliche Kadrierung und Belichtung, keinerlei Schattenspiel und "expressionistische" Verzerrungen, eine gewisse Vorliebe für Geradlinigkeit und das Streben nach Objektivität, das sowohl in ihren eigenen Bildern als auch in denen ihrer namhaften Absolventen vordergründig gehandelt wird. Als Bernd Becher 1976 eine Professur für Fotografie an der Kunstakademie Düsseldorf übernahm, zählten mit Candida Höfer, Petra Wunderlich, Thomas Struth, Thomas Ruff und Andreas Gursky einige der einflussreichsten Fotografen des späten 20. Jahrhunderts zu seinen Schülern.
Obgleich entscheidend von der Becher'schen Ästhetik geprägt, vermochte jeder von ihnen eine eigene fotografische Handschrift zu entwickeln: Für die einen wurde die Farbfotografie Werkzeug für Neuinterpretationen der Wirklichkeit, andere hielten der Schwarz-Weiß-Technik die Treue. Selbstverständlich nutzen die Künstler auch die Möglichkeiten der digitalen Fotobearbeitung. Allen gemein ist die Vorliebe für Großformate. So schaffte die Fotografie den Sprung vom bloßen Dokument zum Kunstwerk, das so manchem Gemälde den Platz im Museum streitig macht.
Die Dokumentation zeichnet die Entwicklung der fotografischen Praxis nach, für die die Düsseldorfer Fotoschule steht. Weniger einem künstlerischen Anspruch genügend, betrachteten die Bechers Fotografie als ein dokumentarisches Medium, dessen enger Realitätsbezug in der Technik selbst begründet lag. Heute hat sich diese Sichtweise geändert. Dadurch hat die Fotografie zwar an Freiheit gewonnen, aber sie hat auch etwas von ihrer Unschuld eingebüßt.

ARTE strahlt die erste Staffel der Reihe "Photo" im Umfeld von zwei großen Foto-Events in Berlin und Paris aus: Der 5. Europäische Monat der Fotografie Berlin, Deutschlands größtes Fotofestival mit über 100 Ausstellungen vom 19. Oktober bis 25. November 2012 und "Paris Photo 2012" im Grand Palais vom 15. bis 18. November 2012. Eine zweite Staffel der Reihe ist für das Jahr 2013 vorgesehen.
Die einzelnen Sendungen im Überblick:
(1): "Fotografie als Kunst.1850 - 1860", Dokumentation, am Sonntag, den 4. November um 12.30 Uhr, Erstausstrahlung
(2): "Die neue deutsche Objektivität", am Sonntag, den 11. November um 12.30 Uhr, Erstausstrahlung
(3): "Die inszenierte Fotografie", Dokumentation, am Sonntag, den18. November um 12.30 Uhr, Erstausstrahlung
(4): "Der Pictorialismus", Dokumentation, am Sonntag, den 25. November um 12.30 Uhr, Erstausstrahlung
(5): "Die experimentelle Fotografie der 20er Jahre", Dokumentation, am Sonntag, den 2. Dezember um 12.30 Uhr, Erstausstrahlung

Freitag, November 16, 2012

Die inszenierte Fotografie (arte)

Die inszenierte Fotografie (arte): arte - Die inszenierte Fotografie
18.11.2012 12:30-12:56

Die Reihe "Photo" zeigt Fotografie von ihren Anfängen bis heute. Jede Folge
befasst sich mit einem bestimmten Aspekt der Geschichte und Entwicklung der
Fotokunst - vom 4. November bis 2. Dezember

Montag, November 12, 2012

Die Leica-Geschichte (RBB Brandenburg)

Die Leica-Geschichte (RBB Brandenburg): RBB Brandenburg - Die Leica-Geschichte
15.11.2012 01:15-02:00

Lichtblicke aus Wetzlar - rbb um Mitternacht: Lichtzeichner

Leica - ein Begriff, der vielen ein begehrliches Glitzern in die Augen zaubert. Denn schließlich handelt es sich nicht um irgendeinen Fotoapparat, sondern um die Kleinbild-Kamera, die in den zwanziger Jahren die Welt der Fotografie revolutionierte. Sie war viel kleiner, leichter und unauffälliger als die bis dahin üblichen Plattenkameras, dazu schnell - 36 Bilder in rascher Folge konnten die Fotografen mit ihr schießen. Mit der Leica begann die große Geschichte des Fotojournalismus, und unzählige der weltberühmten Bilder, die den Blick auf die Welt prägten, sind mit ihr entstanden.

Die Geschichte der Firma, die die Leitz-Kamera auf den Markt brachte, begann 1869 in Wetzlar: Dort übernahm damals Ernst Leitz senior die kleine optische Werkstatt von Carl Kellner, in der Mikroskope gebaut wurden. Neue Herstellungsverfahren, innovative Produkte und ein gutes Gespür für die Bedürfnisse seiner Kunden machten die Leitz-Werke Anfang des 20. Jahrhunderts zum weltgrößten Hersteller von Mikroskopen.

Knut Kühn-Leitz, Urenkel von Ernst Leitz senior, erzählt in dem Film, wie sein Urgroßvater und sein Großvater, der 1920 den Betrieb übernahm, ein ganz besonderes Betriebsklima schufen: sozial, kreativ, menschlich, verbindlich - Eigenschaften, die auch in der Zeit der Naziherrrschaft das Handeln von Ernst Leitz junior bestimmten.

Bis Mitte der achtziger Jahre war die Familie Leitz in der Firmenleitung führend vertreten. Doch die Konkurrenz aus Japan machte auch dem hessischen Unternehmen jahrelang schwer zu schaffen. Geld für Innovationen fehlte. Sie verkauften, und es folgten schwere und wechselvolle Jahre für das Unternehmen und die Mitarbeiter.

Doch Leica gibt es auch heute noch, die Kamera wie auch die Mikroskope. Heute sind es zwei voneinander unabhängige Unternehmen, doch beide sind wieder richtig gut im Geschäft, und Mitarbeiter erzählen, dass und warum sie auf "Leica" so stolz sind.

Fotografie als Kunst 1850 - 1860 (arte)

Fotografie als Kunst 1850 - 1860 (arte): arte - Fotografie als Kunst 1850 - 1860
14.11.2012 04:20-04:46

Die Reihe "Photo" zeigt Fotografie von ihren Anfängen bis heute. Jede Folge
befasst sich mit einem bestimmten Aspekt der Geschichte und Entwicklung der
Fotokunst - vom 4. November bis 2. Dezember

Die genaue Realität einzufangen, war zu den Anfängen der Fotografie Mitte des 19. Jahrhunderts noch etwas vollkommen Neues. Die erste Folge der Reihe gibt auf originelle Weise Einblick in die Berufsgeheimnisse der Pioniere der Fotografie, die innerhalb weniger Jahre mit unterschiedlichsten Medien und Techniken experimentierten und so eine eigene komplexe, künstlerische Sprache entwickelt haben.

Mitte des 19. Jahrhunderts, etwa 25 Jahre nach ihrer Erfindung, galt die Fotografie noch als bloße wissenschaftliche Spielerei. Die genaue Realität einzufangen, ist damals noch etwas vollständig Neues. Doch in den Jahren 1850 bis 1860 setzte sich ein knappes Dutzend Fotografen in Frankreich und England für die Anerkennung der Fotografie als Kunstgattung ein.
Das Jahrzehnt ist geprägt von Namen wie Talbot, Nadar, Le Gray, Baldus, Robinson, Rejlander und Fenton. Sie waren die ersten, die umfassend mit den Möglichkeiten des fotografischen Schaffens und mit dem Verhältnis zwischen Fotografie und Wirklichkeit experimentierten.
Mit Hilfe von Animationstechniken untersucht Stan Neumann die ersten Fotografien. So erweckt der Film die starren Bilder gewissermaßen zum Leben und zeigt die bewussten Entscheidungen, aber auch Zufälle auf, die ihnen ihre besondere Ausdruckskraft verliehen haben. Jedes gezeigte Foto wird wieder zu einer Geschichte, fast wie ein kleines fotografisches Drama, von dem das fertige Bild nur den letzten Akt darstellt.
Der Zuschauer wird so "von innen" heraus an technische Aspekte wie Kadrieren, Beleuchtung oder Fotomontageverfahren herangeführt und wird selbst zum Akteur in dem komplexen Geschehen zwischen Fotografie, Fantasie und Wirklichkeit.


ARTE strahlt die erste Staffel der Reihe "Photo" im Umfeld von zwei großen Foto-Events in Berlin und Paris aus: Der 5. Europäische Monat der Fotografie Berlin, Deutschlands größtes Fotofestival mit über 100 Ausstellungen vom 19. Oktober bis 25. November 2012 und "Paris Photo 2012" im Grand Palais vom 15. bis 18. November 2012. Eine zweite Staffel der Reihe ist für das Jahr 2013 vorgesehen.
Die einzelnen Sendungen im Überblick:
(1): "Fotografie als Kunst.1850 - 1860", Dokumentation, am Sonntag, den 4. November um 12.30 Uhr, Erstausstrahlung
(2): "Die neue deutsche Objektivität", am Sonntag, den 11. November um 12.30 Uhr, Erstausstrahlung
(3): "Die inszenierte Fotografie", Dokumentation, am Sonntag, den18. November um 12.30 Uhr, Erstausstrahlung
(4): "Der Pictorialismus", Dokumentation, am Sonntag, den 25. November um 12.30 Uhr, Erstausstrahlung
(5): "Die experimentelle Fotografie der 20er Jahre", Dokumentation, am Sonntag, den 2. Dezember um 12.30 Uhr, Erstausstrahlung

Juergen Teller (RBB Brandenburg)

Juergen Teller (RBB Brandenburg): RBB Brandenburg - Juergen Teller
13.11.2012 00:30-01:15

Modefotograf und Künstler - rbb um Mitternacht: Lichtzeichner

Donnerstag, November 01, 2012

Das Jahrhundert des Henri Cartier-Bresson (arte)

Das Jahrhundert des Henri Cartier-Bresson (arte): arte - Das Jahrhundert des Henri Cartier-Bresson
07.11.2012 21:30-22:23

Henri Cartier-Bresson (1908-2004) prägte das 20. Jahrhundert mit seiner
Kamera wie kaum ein anderer Fotograf. Seine Lebensgeschichte ist untrennbar mit
den großen historischen Ereignissen seiner Zeit verbunden.

ARTE zeigt die Reihe "Photo" ab dem 4. November immer sonntags um 12.30 Uhr.

Eigentlich wollte er Maler werden, doch dann prägte Henri Cartier-Bresson das 20. Jahrhundert mit seiner Kamera. Seine Leica M schussbereit, lag er, wie er selbst gerne sagte, "auf der Lauer" und wartete auf den "entscheidenden Augenblick". Seine Bilder waren durchwegs in Schwarz-Weiß und immer im Maßstab des Kleinbildnegativs gehalten.

Henri Cartier-Bressons hielt die großen Ereignisse des 20. Jahrhunderts fest, von der Befreiung von Paris 1944, der Machtübernahme der Kommunisten in China 1959 bis hin zur den ersten Bildern aus der Sowjetunion 1955. Wir verdanken ihm auch eine Reihe wunderschöner Porträts von großen Persönlichkeiten aus dieser Zeit. So porträtierte er neben vielen anderen auch Mahatma Ghandi, Coco Chanel, Harry S. Truman, das Ehepaar Joliot-Curie, Georges Braque, Pierre Bonnard.
ARTE widmet dem französischen Fotografen eine umfassende Retrospektive. In 52 Minuten lässt sein Landsmann und Freund, der Filmemacher Pierre Assouline, Henri Cartier-Bresson zu Wort kommen. Die Dokumentation erzählt die Geschichte des Menschen Cartier-Bresson, die untrennbar mit der Geschichte des 20. Jahrhunderts verbunden ist. Henri Cartier-Bressons Gedanken zu den Bildern und ihrer Geschichte werden in der deutschen Fassung von Martin Umbach gesprochen.

Fotografie als Kunst 1850 - 1860 (arte)

Fotografie als Kunst 1850 - 1860 (arte): arte - Fotografie als Kunst 1850 - 1860
04.11.2012 12:30-12:56

Die Reihe "Photo" zeigt Fotografie von ihren Anfängen bis heute. Jede Folge
befasst sich mit einem bestimmten Aspekt der Geschichte und Entwicklung der
Fotokunst - vom 4. November bis 2. Dezember

Samstag, Juni 30, 2012

Mein Leben - Die Fotografin Sibylle Bergemann (arte)

Mein Leben - Die Fotografin Sibylle Bergemann (arte): arte - Mein Leben - Die Fotografin Sibylle Bergemann
01.07.2012 13:55-14:38


Sibylle Bergemann, die im November 2010 im Alter von 69 Jahren verstorben ist, hat mit ihren Arbeiten Fotogeschichte geschrieben. Sie gehört zu den herausragenden deutschen Fotografen, besonders im Bereich der Mode- und Porträtfotografie. Sabine Michel hat für ihren melancholisch-heiteren Film die Fotografin zu Modeaufnahmen nach Venedig begleitet. In ihrem Haus in Gransee erinnert sich Sibylle Bergemann bis kurz vor ihrem Tod, gibt Auskunft über ihr Leben und das alles bestimmende Fotografieren in der DDR und später im vereinigten Deutschland. Die Regisseurin Sabine Michel hat mit diesem Film dieses Jahr den Publikums-Grimmepreis gewonnen.

Sibylle Bergemann, die im November 2010 im Alter von 69 Jahren verstorben ist, hat mit ihren Arbeiten Fotogeschichte geschrieben und gehört zu den herausragenden deutschen Fotografen, besonders im Bereich der Mode- und Porträtfotografie. Auf ihren Bildern werden Menschen nie vorgeführt. Bergemanns Bilder werden im Detail zum Symbol, geben in feinen Nuancen Geschichten wieder. Sie spielen mit der Sehnsucht des Betrachters, stimmen nachdenklich-melancholisch durch die traumhaft-entrückten Augenblicke des Dargestellten. Ihre Vielschichtigkeit verdichtet sich zu dem unverwechselbaren persönlichen Stil der Berliner Künstlerin.
Sibylle Bergemann, Jahrgang 1941, arbeitet Ende der 60er Jahre zunächst als Sekretärin in Ostberlin. Nach der Fotografenausbildung bei Arno Fischer, der Ikone der DDR-Fotografie, mit dem sie bis zum Schluss verheiratet war, hat sie erste Veröffentlichungen im "Sonntag", in "Das Magazin" und in der Modezeitschrift "Sibylle". Neben ihrer Arbeit als Modefotografin entstehen einzigartige Porträtaufnahmen von Schauspielern und Künstlern und immer wieder Alltagsbeschreibungen von Ostberlin. So fotografiert sie zum Beispiel über elf Jahre - von 1975 bis 1986 - die Entstehung des Berliner Marx-Engels-Denkmals. Die Fotos vom fliegenden Friedrich Engels und einem kopflosen Karl Marx gehen um die Welt und werden heute im MOMA in New York ausgestellt.
Mit sechs anderen Fotografen gründet Sibylle Bergemann 1990 in Berlin die Fotografenagentur "Ostkreuz". Für namhafte Zeitschriften reist sie nach der Wende viele Jahre fotografierend um die ganze Welt.
Die Regisseurin Sabine Michel hat mit diesem Film dieses Jahr den Publikums-Grimmepreis gewonnen. Sie hat in ihrem melancholisch-heiteren Film die Fotografin nach Venedig begleitet und bietet dabei seltene Einblicke in die Arbeitsweise der zierlichen, scheu wirkenden Frau. Es sollen Modefotos in einer alten Weberei entstehen. Ein Jahr vor dem Fall der Berliner Mauer, 1988, durfte Sibylle Bergemann schon einmal in diese Stadt reisen und fotografieren. Sie erinnert sich, gibt Auskunft über ihr Leben und das alles bestimmende Fotografieren in der DDR und später im vereinigten Deutschland. Zurück in Gransee, wo die Künstlerin bis zu ihrem Tod mit ihrem Mann Arno Fischer gelebt hat, erstellt Sabine Michel mit Ernsthaftigkeit und hintergründigem Humor nicht nur ein persönlich sehr berührendes, sondern auch sehr intensives, einzigartiges Zeitdokument einer unangepassten, sympathisch aufsässigen Künstlerin.

Freitag, Juni 01, 2012

Praktica - Kameras aus Sachsen (tagesschau24)

Praktica - Kameras aus Sachsen (tagesschau24): tagesschau24 - Praktica - Kameras aus Sachsen
03.06.2012 18:30-19:15

Aus der Reihe "Spurensuche in Ruinen"

Nicht nur in der DDR hatte jeder eine Praktica. Auch im Westen Deutschlands, den Niederlanden, in den USA und selbst in Australien waren die Fotoapparate des VEB Pentacon begehrt.

1949, mit Gründung der Deutschen Demokratischen Republik, kam die erste dieser Spiegelreflexkameras auf den Markt. Damit begann ein Siegeszug durch die Welt. 40 Jahre wurden die Prakticas in Dresden gefertigt. Ab 1964 im VEB Pentacon, einem volkseigenen Betrieb, der bis 1990 mehr als 9.000 Mitarbeiter beschäftigte. Heute kann man nur noch in den Technischen Sammlungen die einstige Größe des Unternehmens erahnen. Dabei hatten es die Fotoapparate aus der DDR weit gebracht. Mit Sigmund Jähn sogar bis ins All. Doch schon lange bevor die ersten Prakticas in Dresden gebaut wurden, gehörte die Stadt zu einem der innovativsten Orte der Fotoindustrie.

Vor dem Zweiten Weltkrieg wurden Kameras "Made in Dresden" in ganz Europa verkauft und standen für ausgefeilte Präzisionsarbeit. Die Bomben auf Dresden forderten nicht nur zehntausende Menschenopfer, sondern zerstörten auch 80 Prozent der Kameraproduktionsstätten. Enormer Ehrgeiz und Erfindungsreichtum brachte die Dresdner schnell wieder an die Weltspitze der Kameraproduktion. Schon in den 60er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts verließ alle 90 Sekunden ein Fotoapparat die Fabrik. VEB Pentacon wurde einer der größten Devisenbringer der DDR.

Doch nicht nur Kameras für den privaten Bereich wurden in Dresden produziert. Eine streng geheime Abteilung innerhalb des Unternehmens betrieb militärtechnische Forschung und Entwicklung für die UdSSR und die DDR. Gelder in Millionenhöhe flossen in diese Programme, die woanders fehlten. Mit der Wende änderte sich für die Kamerabauer alles. Der VEB hatte keine Zukunft, war nicht mehr innovations- und wettbewerbsfähig. Eine lange sächsische Industrietradition findet ein schnelles Ende. Produktionsstätten werden geschlossen und die Mitarbeiter arbeitslos. Praktica und Pentacon sind Geschichte. Doch noch heute schwören Hobbyfotografen aus Ost und West auf die robuste und technisch unkomplizierte Kamera aus Dresden.
     

Samstag, Mai 12, 2012

Die Erde von oben (PHOENIX)

Die Erde von oben (PHOENIX): PHOENIX - Die Erde von oben
12.05.2012 21:00-21:45

Mit dem Fotografen Yann Arthus-Bertrand um die Welt


Noch nie ist die Welt mit soviel Poesie gezeigt worden. In Tausenden von Flugstunden wurden mehr als 150 Länder überflogen und unzählige Luftaufnahmen gemacht, aus fünf Metern bis zu 2.000 Metern Höhe. Das wohl ehrgeizigste Unternehmen der Luftbildfotografie will einen umfassenden Überblick über den Zustand der Erde zusammenstellen. Der Mann hinter diesem Projekt: Fotograf Yann Arthus-Bertrand.

Yann Arthus-Bertrand entdeckte seine Leidenschaft für die Fotografie, als er mit 30 nach Kenia übersiedelte, um das Verhalten der Löwen im Massai Mara-Nationalpark zu studieren. Seinen Lebensunterhalt besserte er als Pilot von Heißluftballonflügen auf und lernte dabei die Fotografie aus der Luft kennen. Die Perspektive aus dem Heißluftballon und später aus dem Helikopter sollte zu seinem weltberühmten Markenzeichen werden.

Der Film zeigt das Leben des außergewöhnlichen Fotografen, der voller Leidenschaft magische Bilder fotografiert, sei es Bademode, die größte Landwirtschaftsausstellung Frankreichs oder eben die Erde von oben. Er zeigt aber auch einen Mann, der sich von den vielfältigen Schwierigkeiten, die seine Reise um die Welt mit sich bringt, nicht abschrecken lässt - weil er daran glaubt, dass man nur das schützen kann, was man wirklich gut kennt.

Donnerstag, März 29, 2012

Der Fotokünstler Thomas Ruff (3sat)

Der Fotokünstler Thomas Ruff (3sat): 3sat - Der Fotokünstler Thomas Ruff
01.04.2012 19:10-20:00

Film von Maria Anna Tappeiner

Der in Düsseldorf lebende Künstler Thomas Ruff, Jahrgang 1958, gehört mit Andreas Gursky, Thomas Struth und Candida Höfer zu den international renommierten Schülern von Bernd und Hilla Becher. Von 1977 bis 1985 studierte Thomas Ruff an der Kunstakademie Düsseldorf, von 2000 bis 2006 war er dort selbst als Professor für Fotografie tätig. Wie kein anderer zeitgenössischer Fotokünstler hinterfragt Thomas Ruff Sehgewohnheiten und reflektiert das Medium Fotografie. Mit großformatigen Porträtfotos von Freunden und Bekannten gelang ihm 1986 der internationale Durchbruch. Für die Serie "Sterne" griff er wenig später erstmals auf vorhandenes Material zurück, denn nur Teleskope in Verbindung mit Spezialkameras können die Negative für seine Sternenbilder liefern. Eine Fotokamera nimmt Ruff mittlerweile nur noch selten in die Hand. Stattdessen arbeitet er mit gefundenen Fotos und Negativen, und der Computer wird zum wichtigen Arbeitsinstrument. Er bearbeitet und verändert die Aufnahmen und lässt in einem Fachlabor meist großformatige Abzüge herstellen. In seiner jüngsten Serie "ma.r.s." (seit 2010) zeigt Thomas Ruff Oberflächen des Planeten Mars, die von einer Raumsonde, ausgestattet mit einer hochauflösenden Kamera, aufgenommen wurden und durch ihre Schärfe und Detailtreue bestechen. Die Landung auf dem Mars wird bildlich vorweggenommen. Das grundlegende Thema aber bleibt bestehen: In immer neuen Bildverfahren untersucht Thomas Ruff die Authentizität von Fotografie und treibt das Medium an seine Grenzen. Seine Fotoserien bewegen sich inhaltlich und formal zwischen Hightech und Lowtech, versuchen sich vom bloßen Abbildcharakter der Fotografie zu lösen und selbst Bild zu sein. Die Dokumentation "Der Fotokünstler Thomas Ruff" stellt die Arbeit Thomas Ruffs vor und begleitet die Vorbereitung zu seiner Retrospektive im Haus der Kunst in München, die vom 17. Februar bis zum 20. Mai 2012 stattfindet.

Samstag, Februar 25, 2012

Andy Warhol - Godfather of Pop (arte)

Andy Warhol - Godfather of Pop (arte): arte - Andy Warhol - Godfather of Pop
25.02.2012 22:00-23:55

Scharlatan und großer Manipulator oder Genie und größter Künstler des 20.
Jahrhunderts? Kaum ein Akteur polarisierte die Welt der Kunst und Kultur
dermaßen wie Andy Warhol.

Vor 25 Jahren, am 22. Februar 1987 starb Andy Warhol, der berühmteste und wohl am meisten missverstandene Künstler der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Seine Kunst war zugleich zugänglich und rätselhaft, direkt und schwer erfassbar, naiv und voll bitterer Ironie. Er veränderte die Vorstellung von der Malerei und führte die Kunst im Zeitalter der mechanischen Reproduzierbarkeit zu ihrem logischen Extrem. Immer wieder durchbrach er die Grenzen zwischen Kunst und Kommerz. Und wie kein anderer vor oder nach ihm begriff er, welche Rolle der Ruhm in der Massengesellschaft spielt. Mit allem, was er tat, zwang er den Betrachter zur Auseinandersetzung mit der Welt, in der er lebt. Im Laufe der Zeit wurde er zum Hofdichter des amerikanischen Jahrhunderts, zum Wortführer eines der radikalsten Experimente der amerikanischen Kultur und zum einflussreichsten Künstler seiner Zeit. Der zweiteilige Dokumentarfilm von Ric Burns ist ein fesselndes und bewegendes Porträt, das sowohl in Warhols turbulentes Leben als auch in seine ereignisreiche Epoche einführt. Er fügt eindringliche Interviews, bislang unveröffentlichtes Bild- und Filmmaterial sowie Einblicke in Warhols umfangreiches Werk zusammen und ergründet zum ersten Mal die gigantischen Archive des Andy Warhol Museums in Pittsburgh. Erstmals wird das gesamte Spektrum von Warhols erstaunlicher künstlerischer Produktion erfasst, die über fünf Jahrzehnte umfasst: von den späten 40er Jahren bis zu seinem frühen Tod in den 80ern. Dabei rückt Burns - auch das eine Premiere - den Menschen Warhol in den Vordergrund und beleuchtet seine persönliche Geschichte, sein Familienleben und seine Lehrjahre in Pittsburgh, die Schlüsselerlebnisse als "kommerzieller Künstler" in New York und seine Laufbahn im Verlauf dreier bahnbrechender Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts. Hintergrundinformationen: Zum Todestag des Künstlers, der sich am 22. Februar zum 25. Mal jährt, zeigt ARTE am 25. und 26. Februar am späten Abend ein fesselndes zweiteiliges Porträt von Filmemacher Ric Burns. Mit umfangreichem und zum Teil bislang unveröffentlichtem Archivmaterial dokumentiert er das Leben Andy Warhols und zeigt, wie er zum Mittelpunkt - zumindest des amerikanischen Kulturbetriebs - avancierte.

Freitag, Februar 24, 2012

Künstler hautnah (arte)

Künstler hautnah (arte): arte - Künstler hautnah
04.03.2012 17:15-17:45

Morgane Tschiember

Ganz gleich, ob sie fotografiert, filmt, modelliert oder installiert, Morgane Tschiember lotet in ihrem Werk neue Grenzen der Bildhaftigkeit aus und findet dabei ebenso anziehende wie ausdrucksstarke Ansätze. "Iron Maiden" nennt sich beispielsweise eine Skulpturenreihe, für die Morgane Tschiember große unbehandelte Metallbleche montierte und mit monochromen Farben lackierte. Schneiden, Rollen, Falten und Biegen sind die wesentlichen Verfahren, die die Künstlerin für diese Arbeit anwendete - die Metallblätter stehen wie riesige von der Wand herabgefallene Seiten eines Buches im Raum, sie integrieren sich in die baulichen Gegebenheiten der Galerie und spielen mit den Perspektiven, die der Betrachter einnimmt. "Die Farbflächen wurden wie mit einem Cutter ausgeschnitten", so Morgane Tschiember. "Das Metall hält der Biegung sein ganzes Gewicht und seine volle Kraft entgegen; die optische Sinnlichkeit ist das Ergebnis eines aufwendigen industriellen Herstellungsprozesses." Auch vor monumentalen Ausmaßen schreckt Morgane Tschiember nicht zurück: So schuf sie bei ihrem Projekt "Lieu unique" eine überdimensionierte Asphaltstraße, die sich quer durch den Raum schlängelt und sich sämtlichen Gesetzen der Schwerkraft zu widersetzen scheint. Malerisch steht Morgane Tschiember den amerikanischen Künstlern der 70er Jahre sehr nahe. In ihren großformatigen, abstrakten Fotografien dagegen deutet sie vieles nur an, was sie wieder zum Dialog mit der Malerei zurückführt. Für Morgane Tschiember ist in ihrer Kunst letztendlich alles möglich. Hintergrundinformationen: Zu Wort kommen in der heutigen Sendung Colette Barbier, Leiterin des Ausstellungsraums Espace Paul Ricard, Hervé Loevenbruck, Geschäftsführer der Galerie Loevenbruck sowie Harry Bellet, Journalist der Tageszeitung "Le Monde".

Jürgen Teller (arte)

Jürgen Teller (arte): arte - Jürgen Teller
03.03.2012 22:55-23:40

Thema: Fashion Weekend

Mit seinen authentischen, ungeschönten Bildern hat Jürgen Teller die Modefotografie revolutioniert. Dem Filmemacher Reiner Holzemer gestattete Jürgen Teller exklusiv, ihn bei seiner Arbeit mit der Kamera zu begleiten. Er zählt zu den erfolgreichsten Modefotografen der Gegenwart. So fotografiert Jürgen Teller seit 20 Jahren die Kampagnen des Modedesigners Marc Jacobs. Gemeinsam haben sie einen unverwechselbaren Stil geprägt. Die Anzeigen kommen ohne gestylte Supermodels in immer gleichen Posen aus. Sie zeigen Persönlichkeiten, Schauspieler, Musiker und Freunde des Designers und des Fotografen. Jürgen Teller ist auch ein produktiver Kunstfotograf. Neben Selbstporträts, in denen er sich häufig nackt zeigt, fotografiert er hauptsächlich seine Familie und Freunde. In den letzten Jahren hat er sich verstärkt Fotoinszenierungen gewidmet, unter anderem mit Charlotte Rampling und Kristen McMenamy. Aufgewachsen ist Teller im fränkischen Bubenreuth. In München beginnt er eine Fotografenausbildung. Um der Bundeswehr zu entgehen, zieht er Ende der 80er Jahre nach London. Dort fotografiert er Musiker wie Elton John, Simply Red und die Cocteau Twins für die Zeitgeist-Magazine "iD", "Face" und "Arena" und für Plattencover. Berühmt wird er unter anderem durch seine Aufnahmen der Band Nirvana und deren Sänger Kurt Cobain. Mit seiner ersten Frau, der Stylistin Venetia Scott, findet er Zugang zur Modebranche. Früh lernt er das Supermodel Kate Moss kennen, die er zum ersten Mal fotografiert, als sie 15 Jahre alt ist. Der Durchbruch gelingt ihm mit der Bildserie "Versace Heart", die er für das Magazin der "Süddeutschen Zeitung" Mitte der 90er Jahre realisiert. Der Dokumentarfilmer Reiner Holzemer durfte Jürgen Teller als Erster bei der Arbeit porträtieren. Er begleitet ihn bei einem Modeshooting mit der Schauspielerin Helena Bonham Carter, bei Aufnahmen mit der britischen Designerin Vivienne Westwood in afrikanischen Slums sowie mit dem britischen Model Lily Cole und dem amerikanischen Magier David Blaine. Außerdem fährt er mit Jürgen Teller nach Bubenreuth. wo er seine Kindheitserinnerungen an den schwierigen Vater schildert. Und dort hat er auch eines seiner wichtigsten Bücher, das "Märchenstüberl", fotografiert. Hintergrundinformationen: Filmemacher Reiner Holzemer, der sich einen Namen als Porträtist von Fotografen wie William Eggleston, August Sander und der Agentur "magnum photos" gemacht hat, ist ein sehr intimes Porträt des scheuen Stars der Fotoszene gelungen.

Die Leica-Geschichte (NDR Schleswig-Holstein)

Die Leica-Geschichte (NDR Schleswig-Holstein): NDR Schleswig-Holstein - Die Leica-Geschichte
03.03.2012 12:45-13:30

Lichtblicke aus Wetzlar

Leica - der Begriff, zaubert vielen ein begehrliches Glitzern in die Augen. Denn schließlich handelt es sich nicht um irgendeinen Fotoapparat, sondern um die Kleinbild-Kamera, die in den 1920er-Jahren die Welt der Fotografie revolutionierte.

Sie war viel kleiner, leichter und unauffälliger als die bis dahin üblichen Plattenkameras, dazu schnell - 36 Bilder in rascher Folge konnten die Fotografen mit ihr schießen. Mit der Leica begann die große Geschichte des Fotojournalismus, und unzählige der weltberühmten Bilder, die den Blick auf die Welt prägten, sind mit ihr entstanden.

Neue Herstellungsverfahren, innovative Produkte und ein gutes Gespür für die Bedürfnisse seiner Kunden machten die Leitz-Werke Anfang des 20. Jahrhunderts zum weltgrößten Hersteller von Mikroskopen. Knut Kühn-Leitz, Urenkel von Ernst Leitz sen., erzählt in dem Film, wie sein Urgroßvater und sein Großvater, der 1920 den Betrieb übernahm, ein ganz besonderes Betriebsklima schufen: sozial, kreativ, menschlich, verbindlich - Eigenschaften, die auch in der Zeit der Naziherrschaft das Handeln von Ernst Leitz jun. bestimmten.

Bis Mitte der 1980er-Jahre war die Familie Leitz in der Firmenleitung führend vertreten. Doch die Konkurrenz aus Japan machte auch dem hessischen Unternehmen jahrelang schwer zu schaffen. Geld für Innovationen fehlte. Sie verkauften, und es folgten schwere und wechselvolle Jahre für das Unternehmen und die Mitarbeiter. Doch Leica gibt es auch heute noch, die Kamera wie auch die Mikroskope. Heute sind es zwei voneinander unabhängige Unternehmen, doch beide sind wieder richtig gut im Geschäft, und Mitarbeiter erzählen, warum sie auf Leica so stolz sind.

Freitag, Januar 13, 2012

Kunstraum (BR)

Kunstraum (BR): BR - Kunstraum
17.01.2012 14:00-14:15

Klaus von Gaffron "Verlorenes Schwarz"

Fotografie = mit Licht zeichnen/malen nicht abmalen. Konsequent nennt Klaus von Gaffron seine Arbeiten Fotobilder.

Durch originale fotografische und nicht durch computertechnische Manipulation entsteht eine neue Realität, reine Farbbilder, "wie wir sie seit der klassischen Moderne bei der Malerei nicht mehr gesehen haben" (SZ). Klaus von Gaffron erhebt einen hohen ästhetischen und sinnlichen Anspruch an die Fotografie. Die Schulung des Sehens ist ihm ein Anliegen. Immer wieder lotet er das Verhältnis zwischen der Realität und dem Abbild aus. Klaus von Gaffron hat im Laufe der Zeit ganz eigene Techniken des Fotografierens entwickelt, die ihm ermöglichen, Fotos herzustellen, die der Ästhetik von gemalten Bildern in keiner Weise nachstehen.

1946 wurde Klaus von Gaffron in Straubing geboren. Studium an der Akademie der Bildenden Künste München; Buchhändlerlehre in München. Seit 1998 ist er Kurator und Teilnehmer bei dem Schulprojekt "Kinder treffen Künstler". Seit 1991 ist er Erster Vorsitzender des Berufsverbandes Bildender Künstler München.


Die Magie der Gesichter - der Porträtfotograf Martin Schoel (HR)

Die Magie der Gesichter - der Porträtfotograf Martin Schoel (HR): HR - Die Magie der Gesichter - der Porträtfotograf Martin Schoel
15.01.2012 10:20-10:45

Ein Film von Natascha Pflaumbaum

Er ist der Shootingstar in der Szene der internationalen Fotografen: Martin Schoeller, gerade mal 43 Jahre alt, geboren in Frankfurt am Main.

Er gehört zu den besten Fotografen der Welt, fotografiert für die großen amerikanischen Magazine wie "The New Yorker" und "Time Magazine". Schoeller hatte sie alle vor der Kamera: Stars wie Brad Pitt und Jack Nicholson, Politiker wie Barack Obama oder Bill Clinton, Sportler wie Andre Agassi. Seine Porträtfotos von Prominenten erregen Aufsehen, Begeisterung und Entsetzen zugleich. Denn Schoeller macht neben szenischen Fotos auch Close-ups von ihnen, Nahaufnahmen ohne Retusche, ohne Pose. Er schaut so hinter die Fassade von Prominenten. Martin Schoeller zeigt Gesichter, wie sie wirklich sind, mit Falten, Bartstoppeln, Äderchen. Der Film beobachtet Schoeller bei der Arbeit, begleitet ihn durch die Straßen von Manhattan, in seine Galerie und in sein Atelier. Er zeigt Scholler unter anderem bei einem Shooting mit der serbischen Performancekünstlerin Marina Abramovic und gibt so einen intensiven Einblick in Martin Schoellers Porträtkunst.


Donnerstag, Januar 05, 2012

Gesichter der Arktis (arte)

Gesichter der Arktis (arte): arte - Gesichter der Arktis
06.01.2012 01:00-02:30

Der Fotograf Ragnar Axelsson


Für seine aufsehenerregenden Aufnahmen scheut Ragnar Axelsson alias RAX weder Abenteuer noch Mühen. Das Leben der Menschen im arktischen Eis Grönlands und in der herben Landschaft Islands stehen im Mittelpunkt seiner Fotografien.

Auf Grönland dokumentieren seine Fotos die Jagd der Inuit mit ihren Schlittenhunden vor grandiosen Eisbergen. Sie zeigen isländische Farmer, die in Wildwest-Manier Schafe durch einen Bergfluss treiben, und sogar den Ausbruch des Eyjafjallajökull-Vulkans aus atemberaubender Nähe. Längst ist Ragnar Axelsson alias RAX nicht nur der erfolgreichste Fotograf Islands, sondern er hat mit seinen Bildern auch internationale Berühmtheit erlangt. So wurden seine Bilder etwa Seite an Seite mit Fotografien von Sebastião Salgado und auch James Nachtwey im Palais de Tokyo in Paris ausgestellt.

Auf seiner Jagd nach dem perfekten Foto schreckt RAX vor keinerlei Abenteuern und Mühen zurück. So verbrachte er mehrere Wochen mit traditionellen Jägern in den Weiten der Arktis, begleitete Fischer auf dem tosenden Nordatlantik und flog mit einer einmotorigen Propellermaschine direkt zum Lava speienden Vulkan. Im Zentrum seiner Bilder stehen Menschen und ihre traditionelle Lebensweise im Einklang mit den arktischen Naturgewalten. Doch diese Lebensweise ist bedroht, vor allem durch den Klimawandel. Seit mehr als 30 Jahren dokumentiert Ragnar Axelsson die Veränderung der Natur im hohen Norden, so dass seine Bilder womöglich dem Betrachter auch einen Einblick in die letzten Tage der Arktis gewähren.

Der bildstarke Dokumentarfilm "Gesichter der Arktis" begleitet Ragnar Axelsson auf seinen eindrucksvollen Fotoreportagen in Island und auf Grönland und zeichnet die Entstehung der wichtigsten Fotos nach.

Hintergrundinformationen:
"Gesichter der Arktis" war sowohl beim diesjährigen Bergen Internasjonale Filmfestival als auch auf den 53. Nordischen Filmtagen in Lübeck zu sehen.

Andreas Gursky - Das globale Foto (arte)

Andreas Gursky - Das globale Foto (arte): arte - Andreas Gursky - Das globale Foto
05.01.2012 23:35-00:30


Wie entsteht ein Bild von Andreas Gursky? Jan Schmidt-Garre hat den Fotografen bei der Arbeit beobachtet. Von der ersten Motivbesichtigung über mehrere Shootings bis ins Computerstudio, wo das Bild digital bearbeitet und montiert wird.

Andreas Gursky, einer der bekanntesten und am besten bezahlten Fotografen der Gegenwart, wird seit vielen Jahren bedrängt, sich bei seiner Arbeit von einem Filmteam beobachten zu lassen. Erst jetzt hat er eingewilligt.

Jan Schmidt-Garre hat die Entstehung des neuesten Bildes von Andreas Gursky "Hamm, Bergwerk Ost", in jeder Phase dokumentiert und das Bild auf der Reise zu seinem neuen Besitzer begleitet. Der Weg führt von Gurskys erster Motivbesichtigung über mehrere Shootings im Bergwerk bis ins Computerstudio, wo das Bild digital bearbeitet und montiert wird. Bei einer Retrospektive seiner Werke wird das Bild öffentlich gezeigt und landet schließlich in der Privatsammlung eines der reichsten Männer der Ukraine.

Unterbrochen wird die Geschichte von Ausblicken auf Gurskys spektakuläres Oeuvre, kommentiert vom früheren Direktor des Centre Pompidou, Werner Spies, und von Gurskys Lehrerin an der Düsseldorfer Kunstakademie, Hilla Becher.


David Bailey, eine Fotolegende (arte)

David Bailey, eine Fotolegende (arte): arte - David Bailey, eine Fotolegende
05.01.2012 22:45-23:35

David Bailey ist eine Ikone. Seit 50 Jahren tanzt er auf dem Grat zwischen moderner Kunst und Popkultur und bereichert beide Sphären mit seiner innovativen Arbeit.

"Pornografie funktioniert als Foto viel besser als Bilder oder Illustrationen, weil man weiß, dass das Abgebildete wirklich passiert ist. Das hat sich mit der Digitalisierung inzwischen wohl ein wenig geändert, weil jetzt alle glauben, jeder würde mogeln. Es ist wie bei Count Basie, den ich einmal fragte, was Jazz sei, was im Grunde dasselbe ist, wie zu fragen: 'Was ist Kunst?' Count Basie antwortete: 'Vier Schläge pro Takt und keine Mogelei.'" So versuche ich, meine Fotos zu machen, mit vier Schlägen pro Takt und ohne Mogelei,'" so Bailey über Fotografie, seine Fotografie.

Der 1938 in einfachen Verhältnissen hineingeborene Künstler hatte zahlreiche Musen, einige davon - Jean Shrimpton, Catherine Deneuve, Marie Helvin - hat er auch geheiratet. Er ist ein scharfer und kluger Beobachter, dem es gelingt, Geist und Eleganz seiner Zeit mit erfrischend einfachen Mitteln einzufangen. Dabei ist er selbst anderen zur Inspiration geworden, diente er doch Michelangelo Antonioni als Vorlage zu der Figur des Modefotografen Thomas, dargestellt von David Hemmings, in "Blow Up", einem Kultfilm der 60er Jahre.

Bis heute reist Bailey um die Welt, nicht nur als Modefotograf, sondern auch als Chronist seiner Zeit. Er widmet sich nicht nur den Reichen und Schönen, sondern zeigt in präzisen Fotoreportagen die harte Realität, aber auch die Schönheit von Ländern wie Papua-Neuguinea, Brasilien, Vietnam und Afghanistan. Mit seinen mittlerweile über 70 Jahren ist Bailey ein Romantiker mit viel Sinn für Humor geblieben, der keinen Gedanken ans Aufhören verschwendet. Sein Gesamtwerk zählt zu den abwechslungs- und einflussreichsten der Gegenwart.

Hintergrundinformationen:
Neben Bailey selbst kommen in dem Porträt von Filmemacher Jérôme de Missolz unter anderem auch seine Exfrau Catherine Deneuve, der Kunstkritiker Martin Harrison, Baileys Partnerin Catherine Dyer, mit der er seit 20 Jahren verheiratet ist, sowie Jerry Hall zu Wort, mit der Bailey eine intensive Freundschaft pflegt.