Mittwoch, Juni 23, 2010

Oliviero Toscani - Bilderwut (arte)

Oliviero Toscani - Bilderwut (arte): "arte - Oliviero Toscani - Bilderwut
27.06.2010 17:00-17:45

Regie: Peter Scharf, Katja Duregger

Er hat Themen wie Aids, Flüchtlingselend oder Rassismus in die Werbung geholt. Die Anzeigen und Plakate haben weltweit heftigste Proteste ausgelöst, viele sind verboten worden. Der Film porträtiert den heute 68-jährigen Italiener.

Wer erinnert sich nicht an das großformatige Werbeplakat mit dem blutdurchtränkten T-Shirt eines kosovarischen Soldaten mit dem grünen Button von United Colors of Benetton links unten im Bild? Oder an die weiß gekleidete Nonne, die einen schwarz gekleideten Priester küsst, den ausgemergelten jungen Mann, gezeichnet von der tödlichen Immunschwächekrankheit Aids, sowie das magersüchtige Modell, das für eine italienische Modemarke wirbt?
Krieg, Zölibat, Krankheit und Magersucht - Reizthemen in Bilder gefasst, die auf der ganzen Welt heftig diskutiert wurden. Sie alle stammen von Oliviero Toscani, dem Vorreiter gezielter Antiwerbung. Seine aggressive, politisch inkorrekte Werbefotografie verursachte ästhetische wie inhaltliche Aufschreie.
Der Film porträtiert den heute 68-jährigen Italiener. Er zeigt den vom Bauhaus beeinflussten Künstler, dessen Karriere mit Modeshootings für Firmen wie Fiorucci und Armani begann. Und den Privatmann, der sich 2001 mit Benetton überworfen hat und seitdem auf eigene Faust Werbekampagnen jenseits des Mainstreams initiiert, die immer wieder für heiße Diskussionen sorgen. Die Sendung blickt auf Toscanis Leben und schaut ihm bei der Entstehung aktueller Arbeiten über die Schulter.

ARTE Reportage (arte)

ARTE Reportage (arte): "arte - ARTE Reportage
26.06.2010 06:00-06:45

Themen:
* Argentinien: Wie Fußball poetisch wird
* West-Papua: Ein Unabhängigkeitskrieg im Verborgenen
* Tiefenschärfe – Die Exkremente des Teufels

Tiefenschärfe – Die Exkremente des Teufels
ARTE Reportage zeigt ab sofort einmal im Monat unter der Rubrik „Tiefenschärfe“ die Werke eines ausgesuchten Fotografen.
Der Schriftsteller und Photojournalist Patrick Bard fotografiert für die Agentur Signatures. Am liebsten nimmt er die Menschen und die Landschaft Lateinamerikas ins Visier. Wir zeigen seine Fotos über die Erdölbohrungen im Regenwald Amazoniens. Bard erzählt uns, welche Folgen diese für das Volk der Sarayaku hat.

Freitag, Juni 18, 2010

Metropolis (arte)

Metropolis (arte): "arte - Metropolis
19.06.2010 23:30-00:15

* Jean-Marie Massaud - Designhäuser für Müllmenschen
* Shirin Neshat - "Women Without Men"
* 100 Jahre Villa Massimo
* Julian Schnabel: Kunstalltag auf Polaroid
* Das Ende einer Legende - Streit um den Verkauf der Polaroid-Collection

* Jean-Marie Massaud - Designhäuser für Müllmenschen
Sie leben in schäbigen Unterständen aus Wellblech, Plastikplanen und hundert anderen Materialien, die sie auf dem Müllberg gleich neben ihrem "Haus" gefunden haben: die Scavengers, "Aasfresser", wie die Müllmenschen von Cebu auf den Philippinen von den Einheimischen genannt werden. Sie sind die Ärmsten der Armen. Ein Pariser Designer, Jean-Marie Massaud, will ihnen Unterkünfte bauen, die sich an die alte Tradition der philippinischen Flechthäuser anlehnen. Massaud hat sich als Produktdesigner einen Namen gemacht: Er gilt in Frankreich als eine Art Stilpapst. Doch immer wieder realisiert er auch Architekturarbeiten. Gemeinsam mit der Schweizer Stiftung Dekeyser & Friends wurde Bauland gekauft. Jetzt soll ein Prototyp des Hauses in Cebu gebaut werden. Im Sommer werden dann die ersten Menschen vom Müllberg in ihre neuen Heime ziehen.
"Metropolis" zeigt das ungewöhnliche Projekt und stellt die Philosophie des Architekten Massaud vor, in der sich Ansprüche aus Design und Architektur auf besondere Weise verbinden.

* Shirin Neshat - "Women Without Men"
Die Künstlerin Shirin Neshat wurde berühmt durch ihre Fotoarbeiten, ihre oft berückend schönen Untersuchungen des Islam und der Geschlechterbeziehungen. Nun tritt sie auch als Spielfilmregisseurin hervor. Mit ihrem Debüt "Women Without Men" hat Shirin Neshat bei den Filmfestspielen in Venedig beeindruckt und auf Anhieb einen Silbernen Löwen gewonnen. Der Film erzählt von vier Frauen, deren Schicksale sich im Sommer 1953, nach dem Sturz des demokratisch gewählten iranischen Präsidenten durch die Truppen des Schahs, verbinden. Alle lassen schwierige Erlebnisse hinter sich und suchen nach einer neuen Form des Lebens. "Women Without Men" wird das Filmfestival DOKU.ARTS in Amsterdam eröffnen, das vom 9. bis 13. Juni stattfindet und in diesem Jahr einen besonderen Blick auf Dokumentationen aus dem Iran werfen will. Ab 1. Juli läuft der Film dann in den Kinos.

* 100 Jahre Villa Massimo - eine römische Villa im Dienst der deutschen Kultur
"Kennst Du das Land, wo die Zitronen blühn?" - Eine uralte Sehnsucht ist die Sehnsucht der Deutschen nach italienischer Kunst und Kultur, dem Licht und der Sonne des Südens. Seit dem 18. Jahrhundert zog es Dichter und Maler nach Rom. Allen voran Berühmtheiten wie Goethe und Tischbein, die den noch älteren Spuren von Pilgern folgten, die sich von der heiligen Stadt angezogen fühlten. 1910 schenkte der Berliner Industrielle Eduard Arnhold der deutschen Kultur die Villa Massimo auf den Hügeln Roms.
Jeweils für ein Jahr sollte die romantische Villa ein inspirierendes Zuhause für deutsche Künstler, Schriftsteller, Architekten und Musiker werden. Unheilvoll unterbrochen wurde das Anliegen von der Herrschaft der Nationalsozialisten, die den repräsentativen Bau für Ihre Machtentfaltung missbrauchten. Erst Jahre nach dem Krieg konnte die Villa Massimo wieder ihre eigentliche Bestimmung erfüllen. Am 3. Juni nun feiert der Sehnsuchtsort der deutschen Kultur sein 100-jähriges Bestehen. Dazu lässt Direktor Joachim Blüher gemeinsam mit den Stipendiaten der Villa Massimo und vielen Ehemaligen die Korken knallen.
"Metropolis" lässt sich den Empfang nicht entgehen und blickt zurück auf 100 bewegte Jahre der Villa Massimo.

Montag, Juni 14, 2010

Malick Sidibé (arte)

Malick Sidibé (arte): "arte - Malick Sidibé
14.06.2010 22:55-23:55

Dolce Vita Africana - Schwerpunkt: Afrika"

Malick Sidibé gilt als einer der großen Fotografen der Gegenwart und erhielt im Juni 2007 den Goldenen Löwen der Biennale in Venedig. Die Dokumentation ist mehr als ein Porträt des berühmten Künstlers aus Bamako, der Hauptstadt Malis.

Seine Karriere begann der 1935 geborene Malick Sidibé in den späten 50er Jahren im gerade unabhängig gewordenen westafrikanischen Land Mali. An der Kunsthochschule in Bamako, der Hauptstadt des Landes, entdeckte Malick seine Liebe zur Fotografie. 1962 eröffnete er dort nach einer Fotografenlehre sein "Studio Malick".
Schon bald wurde Malick Sidibé in seiner Heimat als Chronist der Jugend- und Musikkultur bekannt. Seine Schwarz-Weiß-Fotografien aus den späten 50er, 60er und 70er Jahren dokumentieren eindrucksvoll den Geist der selbstbewussten Jugend Malis, die sich von Tradition und Kolonialismus löst und ihre Vorbilder in Rock-'n'-Roll-Stars wie James Brown und den Rolling Stones sucht. Wie überall auf der Welt drückt auch hier die Musik die neu gewonnene Freiheit aus. Malick Sidibé fotografiert Gruppen von Jugendlichen, die sich am Ufer des Niger amüsieren, macht Bilder von nächtlichen wilden Partys in Clubs, deren Besucher traditionelle und europäische Kleidung im wilden Stilmix tragen und fröhlich feiern.
Diese Fotos, die auch in den Armenvierteln und auf den Straßen Bamakos entstehen, zeichnen sich durch unmittelbare Nähe, Intensität und Authentizität aus. Dabei stehen seine Arbeiten immer im sozialen und historischen Bezug zu seiner Heimatstadt und bieten einen ungewöhnlichen Blick auf die Innenwelt Malis.
Viele der in den 60er und 70er Jahren Porträtierten leben noch heute in Bamako. Oft sitzt Malick Sidibé mit ihnen vor seinem kleinen Fotostudio und erinnert sich an alte Zeiten, an Tanzabende und Überraschungspartys.
Malick Sidibé, heute 73 Jahre alt, arbeitet seit über 50 Jahren in Bamako. Nach wie vor ist er auf dokumentarische Fotografie und Bilder über die Jugendkultur Afrikas spezialisiert. Er gilt als einer der großen Fotografen der Gegenwart und erhielt im Juni 2007 den Goldenen Löwen der Biennale in Venedig.

Hintergrundinformationen:
Die Protagonisten der Dokumentation erzählen nicht nur über ihre Beziehung zum Künstler Malick Sidibé, sie porträtieren auch die sich seit den 60er Jahren verändernden Zustände in Mali. Nach der Unabhängigkeit beherrschten ab Mitte der 60er Jahre Miliztruppen das Land, die die Menschen zum Sozialismus zu erziehen versuchten und überwachten. Daran änderte auch die Machtübernahme des Militärs 1968 nichts. Heute ist Mali eine Demokratie und eines der ärmsten Länder der Welt, in dem seit einiger Zeit konservative, islamische Kreise immer mehr Macht gewinnen.

Freitag, Juni 11, 2010

Tracks (arte)

Tracks (arte): "arte - Tracks
13.06.2010 03:00-03:50

Spezial Südafrika (Schwerpunkt: Afrika)"

u.a.

* Gay Artists
Die junge Demokratie Südafrikas gibt sich verglichen mit anderen afrikanischen Staaten sehr liberal. So gilt Kapstadt als "African Gay Paradise". Aber immer noch gibt es Orte, an denen es für Schwule und Lesben lebensgefährlich ist. Vor allem in Townships und auf dem Land werden jährlich über 500 lesbische Frauen Opfer sogenannter "corrective rapes", und homosexuelle Männer werden ausgegrenzt und bleiben lieber im Verborgenen. Doch vor allem Künstler beginnen, sich zu wehren. So lässt der Johannesburger Filmemacher Stanimir Stoykov Drag Queens lustig drauflos quietschen. In Kapstadt tritt der Modedesigner, Fotograf und Aktionskünstler Athi-Patra Ruga bei seinen Performances in Gestalt unterschiedlicher "Aliens" auf, stolziert als schwarzes Schaf verkleidet durch eine weiße Schafherde oder klettert in High Heels eine Kirchenmauer hoch. Und die Fotografin und Performancekünstlerin Zanele Muholi provoziert mit ihren Bildern von schwarzen Lesben beim Sex und bei der Selbstbefriedigung.

Metropolis (arte)

Metropolis (arte): "arte - Metropolis
13.06.2010 18:15-19:00

Themen u.a.:
* Mode der 80er Jahre
* 'When you're strange': Tom DiCillos Doors-Dokumentation
* Henri Cartier-Bresson aus amerikanischer Sicht
* Sylvain Chomet
* Theater: Aristophanes' 'Vögel'
*

* Henri Cartier-Bresson aus amerikanischer Sicht
Im April 2010 zeigt das New Yorker MOMA die größte Henri-Cartier-Bresson-Retrospektive in den Vereinigten Staaten seit drei Jahrzehnten. Zusammengestellt wurde sie von dem bedeutenden amerikanischen Kurator Peter Galassi, der auf Fotoausstellungen spezialisiert und zudem ein intimer Kenner von Cartier-Bresson ist. Galassi interessiert sich nicht nur für den Künstler Cartier-Bresson, als welcher dieser meist in Frankreich gesehen wird, sondern auch für den politischen Journalisten und Fotografen, der um die Welt reiste. Ein neuer und weitgehend unbekannter Blick auf Leben und Werk von Henri Cartier-Bresson.

Donnerstag, Juni 03, 2010

Panoramajagd im Regenwald (3sat)

Panoramajagd im Regenwald (3sat): "3sat - Panoramajagd im Regenwald
04.06.2010 05:00-05:30

Wie der Amazonas nach Leipzig kommt - Film von Daniel Vogelsberg"

Einmal am Fuße des Mount Everest stehen, ins alte Rom reisen oder nach Dresden ins Jahr 1756: Der Berliner Panoramakünstler Yadegar Asisi entführt mit seinen über 100 Meter breiten Panoramen an Orte, die nur schwer erreichbar sind oder so gar nicht mehr existieren. Unter anderem holte der Künstler den brasilianischen Urwald in den Leipziger Gasometer. Im Sommer 2008 brach der Künstler gemeinsam mit dem Leipziger Botaniker Dr. Dietmar Sattler nach Brasilien auf, um im Regenwald auf Panoramajagd zu gehen - ausgerüstet mit Fotokameras, Pinseln und Farbe, einem Moskitonetz und einer Hängematte. Auf der Jagd nach einmaligen Perspektiven war Asisi und Sattler kein Risiko zu groß. "Wenn die Faszination, die ich empfinde, nur ansatzweise rüberkommt, wenn man im Panometer steht und nur ein bisschen von dem Gefühl kriegt, von der Gänsehaut, dann hat sich meine Reise gelohnt", so Asisi. Der Film "Panoramajagd im Regenwald" begleitet den Künstler Yadegar Asisi auf seiner spannenden Expedition in den brasilianischen Regenwald. Das Panoramaprojekt "AMAZONIEN - Yadegar Asisis Zauberbild der Natur" ist bis Anfang Januar 2011 im Gasometer (Panometer) Leipzig zu sehen.