Freitag, Oktober 29, 2010

Ostfotografinnen (MDR Sachsen-Anhalt)

Ostfotografinnen (MDR Sachsen-Anhalt): "MDR Sachsen-Anhalt - Ostfotografinnen
04.11.2010 23:05-00:15

Wie wirkte sich die staatliche Zensur in der DDR auf das freie Arbeiten der Fotografen aus? Wann und wie durften Arbeiten veröffentlicht werden? In "Ostfotografinnen" erinnern sich die drei Fotografinnen.
Diese drei Fotografinnen sind Sibylle Bergemann, Helga Paris und Gundula Schulze Eldowy. Gezeigt werden bekannte Fotoserien wie "Clärchens Ballhaus", "Häuser und Gesichter der Stadt Halle" und "Aktportraits". Jede Fotografin lebte phasenweise in Angst, jede ist mal verhaftet worden. Doch ihre Erfahrungen sind individuell verschieden. Es wird klar, dass sich die Zensur im Leben einer jeden Fotografin unterschiedlich ausgewirkt hat.
Verantwortlicher:
Pamela Meyer-Arndt

Mein Prag (BR)

Mein Prag (BR): "BR - Mein Prag
01.11.2010 13:30-14:15

Josef Sudek - Der Poet mit der Kamera"


Fachleute zählen den tschechischen Fotografen Josef Sudek (1896-1976) zu den zehn bedeutendsten Fotografen der Fotogeschichte. Sudek fotografierte alle Genres wie Naturaufnahmen, Landschaften, Akte, Porträts oder Stillleben.

Sudek gilt als Chronist der Stadt Prag, in der er 1927 ein Fotoatelier einrichtete, "Praha Panoramicka", ein Buch mit Panoramaaufnahmen der Stadt vom Zentrum bis hinaus in die Peripherie, das 1959 erschien, zählt zu den ungewöhnlichsten Fotobüchern überhaupt. Doch letzlich verdankt Josef Sudek, der nur alte Plattenkameras benutzte und Großnegative bis zum Format 30 x 40 cm belichtete, seinen Ruhm den Stillleben von Alltagsgegenständen, die in seinem bescheidenen Gartenatelier entstanden und einer Serie, die den schlichten Titel "Blick aus meinem Fenster" trägt. Als Hitler 1939 Prag besetzte, waren Sudeks fotografische Streifzüge nicht mehr möglich, er entdeckte aber die Fensterscheibe seines Ateliers als Motiv, auf deren Fläche er den Lauf der Jahreszeiten dokumentierte.

Thomas Honickel stellt in seinem Film die verschiedenen fotografischen Zyklen Sudeks vor. Ehemalige Assistenten und Anna Fárová, früher Kuratorin am Prager Kunstgewerbemuseum, die seinen Nachlass erbte, erzählen von seiner Arbeitsweise und von seiner leicht schrulligen Persönlichkeit, die über Jahrzehnte hinweg zum Prager Stadtbild gehörte. Aber der Film begibt sich auch außerhalb von Prag auf die Spuren Sudeks. Jahrelang reiste der Lichtbildner in die Beskiden, um ein Naturschutzgebiet und den Heimatort des Komponisten Leos Janácek zu fotografieren, sowie in das ehemalige Braunkohlegebiet Nordböhmens, wo er die gewaltigen Naturzerstörungen dokumentierte.

Verantwortlicher:
Thomas Honickel

Augenblicke - Der Fotograf Robert Lebeck (RBB Berlin)

Augenblicke - Der Fotograf Robert Lebeck (RBB Berlin): "RBB Berlin - Augenblicke - Der Fotograf Robert Lebeck
30.10.2010 00:30-00:55

rbb um Mitternacht - Photographie"


Robert Lebeck gehört zu den Großen der deutschen Nachkriegsfotografie. Seine Bilder erschienen im "Stern", aber auch in "Paris Match" oder "Life". Stets war er auf der Suche nach der unverstellten Wahrheit.

Fotografie - für ihn nur ein Mittel, die Realität einzufangen. Die Dokumentation stellt den Menschensammler mit der Kamera vor: Ob Romy Schneider, Alfred Hitchcock, Elvis Presley oder Jayne Mansfield - stets gelang es ihm, das Vertrauen der Menschen zu gewinnen. Das ließ die Intimität entstehen, die sich in den Gesichtern der Fotografierten spiegelt. Zudem hatte Lebeck stets ein Gefühl dafür, auch die kleinen Gesten einzufangen und mit ihnen Großes auszudrücken. Dabei hielt er sich immer an die Wirklichkeit. Romy Schneider hat Robert Lebeck über Jahre mit seiner Kamera begleitet. Er ist ihr so nahe gekommen wie kaum ein anderer. Unvergessene Fotos entstanden, aus denen eine einmalige Nähe spricht und die das ganze Leben der Schauspielerin erzählen. Mal gibt sie sich verspielt und albern, dann wieder wirkt sie matt und müde. Lebecks Bilder zeigen wohl am eindringlichsten den Zerfall der Schauspielerin. Selbst vermeintlich banalen Situationen entlockte Robert Lebeck pointierte Botschaften. Über den Köpfen staunender Gäste pflückte die junge Jayne Mansfield während der Berliner Filmfestspiele Trauben von einem Zweig an der Decke. Lebecks Momentaufnahme des "schwebenden" Busenwunders ist eines seiner bekanntesten Fotos. Lebecks Bilder haben bis heute nichts von ihrer Kraft eingebüsst. Jedes erzählt eine Geschichte. Anrührend, komisch, entlarvend, dramatisch - immer authentisch.

Hintergrundinformationen:
ARTE-Produktion "Augenblicke - Der Fotograf Robert Lebeck" gewann bei den renommierten New York Festivals in der Kategorie Documentary 2009 eine Bronze World Medal.

Verantwortlicher:
Jeremy Fekete

Dienstag, Oktober 26, 2010

Der Fotograf Edward Weston (RBB Berlin)

Der Fotograf Edward Weston (RBB Berlin): "RBB Berlin - Der Fotograf Edward Weston
27.10.2010 00:15-00:40


Er fotografierte mit Plattenkameras, mit Blende 64 und in Schwarz-Weiß. Edward Weston war einer der einflußreichsten Fotografen seiner Zeit. Der Film zeigt seine Fotos und jene inspirierende kalifornische Landschaft, in der er lebte.

Edward Weston wurde am 24. März 1886 geboren und starb am 1. Januar 1958. Seine erste Kamera erhielt er 1902 als 16-Jähriger, gerade ein Jahr später wurden seine ersten Bilder bereits am Art Institute in Chicago ausgestellt.
Mit 37 Jahren geht Weston nach Mexiko. Für ihn ein Aufbruch in die Moderne: Er fotografiert Revolutionäre, Künstler, und immer wieder seine Geliebte Tina Modotti. Zurück in Kalifornien, kommt er im Dezember 1927 nach Carmel, einer kleinen Künstlerkolonie unweit von San Francisco. Eigentlich will er hier nur den Winter über bleiben, daraus werden 30 Jahre.
Fasziniert von der eindrucksvollen Felsküste des Pazifiks richtet er hier sein Studio in einem einfachen Holzhaus ein, das heute noch im Besitz seiner Familie ist und in dem sein Enkel heute noch lebt. Einen Ort vor seiner Haustür wird Edward Weston sein ganzes Leben lang fotografieren: Point Lobos, von Gischt und Wellen umspült. Seine Schwarz-Weiß-Bilder sind Fotografie pur: sachlich, abstrakt und doch voller Poesie.
Weston war Mitglied der Gruppe "f/64", die für eine besonders scharfe Fotografie stand, mit großen Plattenkameras von 8 x 10 Inch (Inch, nicht cm!) und einer nur bei solch großen Formaten realisierbaren Blende 64 - bei Kleinbild führen schon Blende 22 oder 32 wieder zu unschärferen Bildern. Westons Spezialität waren Landschaften, Akte, Natur- und Pflanzendetails von großer Schärfentiefe.

Hintergrundinformationen:
Der Film wurde 2004 auf dem Filmfestival in Karlsbad gezeigt.

Montag, Oktober 11, 2010

WDR-dok (WDR)

WDR-dok (WDR): "WDR - WDR-dok über Kriegsfotografen
11.10.2010 23:15-00:00


Täglich sehen wir in den Zeitungen Bilder von den Krisenherden der Welt. Die Fotografen vor Ort sind nicht nur den gefährlichen Umständen der Konflikte ausgesetzt, sondern bewegen sich zunehmend in einer Welt, in der die Grenzen zwischen Freiheitskämpfern und Terroristen, Wahrheit und Propaganda verschwimmen. Elektronische Verschickung und moderne Bildbearbeitung machen das nachträgliche Verändern der Bilder obendrein leichter. Die schwierige Suche nach Wahrheit. Aber:

Gibt es ihn überhaupt, den ungeschönte Blick auf Alltag und Leid des Krieges, der uns in den Fotos präsentiert wird? Wer steckt hinter den Bildern und inwiefern beeinflusst der persönliche Blick die Motive und Bilder? Kommen zwei Kriegsfotografen beim selben Motiv zu einem anderen Blick, einer anderen Perspektive auf das Geschehen?

"Der andere Blick" zeigt sechs bedeutende Kriegsfotografen, deren Fotografien von Vietnam bis zum aktuellen Krieg im Irak auch unsere Sicht auf Konflikte und die Opfer beeinflusst haben.

Ashley Gilbertson und Ghaith Abdul Ahad fotografieren im Irak. Der Australier Gilbertson, der in New York wohnt, gerät oft genug in Konflikt mit der strengen Zensur des Pentagon. Gilbertson erzählt, wie das Foto entstand, dem er seine Karriere verdankt. Und wie der dramatische Tod eines amerikanischen Soldaten seine Sicht auf den Krieg im Irak radikal veränderte.

Ghaith Abdul Ahad, in Baghdad geboren, sieht den Irak-Konflikt mit den Augen eines Einheimischen und ist in der Lage, aus der Sicht der Aufständischen zu fotografieren - eine völlig neue Perspektive.

Die junge Britin Anastasia Taylor-Lind steht für den weiblichen Blick, sie war viele Male mit den Frauen der PKK in Kurdistan unterwegs. Anastasia Taylor-Lind einfühlsame Fotos vermitteln ein vielschichtiges Bild dieser Frauen und stellen unsere Ansichten von "Terroristin" und "Freiheitskämpferin" auf den Kopf.

Der US-amerikanische Fotograf Stanley Greene hat über zehn Jahre den Tschetschenien-Konflikt beobachtet. Er weiß, dass er nicht mehr objektiv ist, erzählt vom Heldentum der Tschetschenen, wie sie lachend dem Tod gegenüberstehen. Stanley Greene will mit seinen bedrückenden Bildern erreichen, dass dieser mörderische Krieg und seine Opfer nicht vergessen werden.

Der Brite Tom Stoddart hat erlebt, wie Jugoslawien im Bürgerkrieg unterging, während die Menschen in Sarajevo versuchten, mit Würde zu überleben. Ihn hat schockiert wie nur zwei Flugstunden entfernt in London das Leben weiter ging, als existiere dieser Krieg nicht.

Phillip Jones Griffiths gilt als einer der berühmtesten Vietnam-Fotografen. Seine Fotos sollen das Bild und die Meinung der US-Amerikaner über den Krieg verändert haben. In seinem letzten Interview vor seinem Tod spricht er darüber, wie man auf den Fotos aus dem Krieg den Menschen ihre Würde lässt und diese hervorholt.

Dieser Film zeigt die Erfahrungen und Konflikte der Fotografen bei ihrer Suche nach Wahrheit. Er zeigt, was wir in den täglichen Bilderfluten schnell übersehen. Und er zeigt, wie wichtig die Arbeit dieser Fotografen für uns ist.