Samstag, April 16, 2011

Künstler hautnah (arte)

Künstler hautnah (arte): "arte - Künstler hautnah
17.04.2011 13:00-13:30

Boris Mikhailov - Fotograf"


Boris Mikhailov hinterfragt die Realität aus verschiedenen Blickwinkeln. Die daraus entstehenden Fotoserien muten zuweilen grotesk an und enthalten eine direkte Gesellschaftskritik.

Boris Mikhailov arbeitete als Ingenieur in einer sowjetischen Fabrik, als er das erste Mal einen Fotoapparat für eine Reportage in die Hand gedrückt bekam. Damit machte er zunächst Aktfotos von seiner Frau, wurde jedoch vom KGB erwischt und wegen Pornografie kurzerhand entlassen. Daraufhin entschloss er sich, sein Leben fortan der Fotografie zu widmen. Er dokumentierte den städtischen Alltag und fertigte mit der "Roten Serie" Farbfotografien an, in denen der Farbe Rot, die in der UdSSR für die Oktoberrevolution und die sozialistische Gesellschaftsordnung stand, eine besondere Rolle zukommt.
So fotografierte er Obdachlose, Menschen, die durch alle Maschen des sozialen Netzes gefallen sind. Seine Aufnahmen der Obdachlosen in ihrer nackten, verletzten Körperlichkeit zeigen die inneren und äußeren Wunden, die das Leben in Not hinterlässt und gewähren einen Blick hinter die Fassaden der Konsumgesellschaft.

Hintergrundinformationen:
Ob bei einer Fotosession, beim Aufbringen einer Wandmalerei oder bei der Entwicklung einer Ausstellungsarchitektur – gezeigt wird Kunst als "Work in Progress“. Die Kamera filmt den Künstler bei der Arbeit und in Momenten der Reflexion.
Als Experte zu Wort kommt in der Sendung unter anderem der Kunstkritiker Nicolas Bourriaud.

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