Sonntag, Mai 16, 2010

ARTE Reportage (arte)

ARTE Reportage (arte): "arte - ARTE Reportage
16.05.2010 12:00-12:45

* Kolumbien: Bücher gegen die Gewalt
* Marc Riboud: Das Auge von Shanghai
* Togo: Ein Mann und der Müll

* Kolumbien: Bücher gegen die Gewalt
Jeden Samstagmorgen striegelt Luis Soriano seine beiden"


* Marc Riboud: Das Auge von Shanghai
Zur Weltausstellung EXPO 2010 in Shanghai zeigt ARTE Reportage Bilder aus dieser Stadt – nicht irgendwelche Bilder, sondern die Fotos von Marc Riboud, dem berühmten Fotografen, seit langem Mitglied von Magnum: Er kennt Shanghai so gut wie kaum ein anderer, schon seit über einem halben Jahrhundert und er zeigt uns die Stadt mit seinen Augen.
1956 reiste er zum ersten Mal nach China: Vor allem auch, weil ihm alle sagten, es seit fast unmöglich in dieses damals vom Westen abgeschottete Land zu kommen. Natürlich gelang es ihm, er reiste ein paar Monate umher, fotografierte und damit erwachte seine Liebe zu China. Er kam sehr oft zurück, bis heute, jedes Jahr, noch mit 87 Jahren und er wurde über diese Jahre Zeuge von alle Veränderungen, Konflikten, Umwälzungen und Revolutionen in China – auch Zeuge vom Alltag der Chinesen, ihren Sorgen und ihrem Glück. Riboud porträtierte die Menschen auf der Straße, die Armen, die Wohlhabenden und die, die die Geschicke des Landes diktierten: Seine Fotos von Mao, dem großen Lenker, sind heute Ikonen der Fotografie.
Zum ersten Mal ließ Marc Riboud es zu, dass eine Fernsehkamera ihn porträtierte. Er akzeptierte die ARTE-Reporter, weil es ihm nicht um ihn selber sondern um China ging, weil er zeigen wollte, welchen steinigen und sehr langen Marsch dieses Land in den letzten 50 Jahren zurückgelegt hat. Erst in Peking und nun in Shanghai hängen seine Bilder in einer Ausstellung. Für die Chinesen ein wunderbarer und wohl auch schmerzlicher Blick zurück in ihre Geschichte und auch ein kleines Wunder: War doch die Fotografie unter Mao lange Jahre als bourgeoise Kunst geächtet.
Marc Riboud hat sich seinen Blick bewahrt, das Auge des berühmten Fotografen ist noch lange nicht müde. Doch dieses Mal, mit 87, ist vielleicht schon eine seiner letzten Reise in das alte und neue Reich der Mitte.

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